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Skizzenblick (7) : Wurzelwerk

Vor Kurzem waren wir im Leitzachtal wandern. Auch wenn es keine extremen Aufstiege gab, konnte man an bestimmten Aussichtspunkten ein tolles Gebirgspanorama genießen. Ich habe es sehr genossen immer wieder stehen zu bleiben, um Fotos von der Landschaft zu machen und Pflanzen zu entdecken, die man in der Stadt nicht antrifft. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), das Schwertblättrige Waldvögelein (Cephalanthera longifolia) und die Europäische Trollblume (Trollius europaeus). 

 

Der Weg zur Schwaigeralm führte über kleinere Pfade mitten durch Kuhweiden. Einige Kühe hatten beschlossen, dass die Wiese nicht bequem genug ist. So saßen und lagen einige von ihnen mitten auf dem Wanderweg und wir umgingen sie weiträumig. Ich glaube ja, dass sie einen Heidenspaß daran hatten, den ganzen Tag zu beobachten, wie sämtliche Wanderer ober- und unterhalb des Weges entlang stolperten.

 

Ab und zu sahen wir Bäume, deren Wurzeln freigelegt waren. Anfang 2018 malte ich schon einmal ein Wurzelmotiv in mein Skizzenbuch und ich hatte Lust dazu, das zu wiederholen. Seit ich "Das geheime Leben der Bäume" von Peter Wohlleben gelesen habe, hat sich mein Blick auf Bäume verändert. Ich finde es faszinierend, welche Kommunikationswege und Überlebensstrategien diese Lebewesen entwickelt haben. Immer wenn ich das Wurzelbild mit den gelben Blumen und den dunklen Tannen sehe, erinnere ich mich an die Wanderung um Fischbachau, Elbach und Birkenstein und freue mich auf die nächsten Entdeckungen, die ich in meinem Skizzenbuch festhalten werde.