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Wortkleckse (3) Zu den Sternen

Ein Schmetterling wachte auf bei Nacht, und hat sich gedacht, wie schön es doch sei das Dunkel zu erkunden. Nach Stunden des Zauderns regte er sich und suchte neugierig das nächste Licht. Dichtes Gestrüpp ließ er zurück und suchte weiter nach Abenteuer und Glück. Die Lichter der Menschen ließen ihn kalt. Bald schon sah er Sterne hinter den Wolken funkeln. Nachtfalter schwärmten umher und munkeln, wonach der Schmetterling wohl strebe. Leben lässt es sich auf Erden doch wunderbar!

Zwar zögerte kurz der Schmetterling, doch beirren ließ er sich kaum. Sein Traum war groß und das Ziel so klar, also ließ er die Zweifler um Laternen schwirren. Er konnte sich doch nicht irren. So sah man ihn zu den Sternen flattern. Das Knattern der Menschenstädte verklang. Lang dauerte der Flug durch die Wolken schon, doch der Lohn war alle Mühe wert. Unversehrt kam der Schmetterling an und betrachtete die Sterne. Wie gerne wollte er weiter fliegen, die eigene Unsicherheit besiegen. 

 

"Letztendlich", sah jedoch der Schmetterling ein,"bin ich wahrscheinlich doch zu klein, um das Universum zu erfassen. Ich sollte das erst einmal lassen."

So machte er kehrt und schwebte betrübt durch den Nebeldunst der Erde entgegen. Es war ein Segen, die Nacht verschwand. Mit ihr auch der umwölkte Verstand. Die Sicht von oben machte ihm klar, wie groß seine Welt von oben war. Gibt es nicht noch viel zu entdecken, ohne die Heimat zu verlassen? Der Schmetterling konnte es kaum fassen und ließ sich vom Sonnenlicht leiten. Unendliche Weiten gibt es nicht nur im All, sondern auch bei dir ganz nah. Sah auch der Schmetterling dies nicht sofort, so flattert er heute von Ort zu Ort, um die schönsten Blumen zu sehen. Willst du mit ihm gehen?